Glyphosat in der Landwirtschaft, Stellungnahme der grünen Kreistagsfraktion

Endlich weniger Glyphosat in der Landwirtschaft? Nun sollen laut unserer Bundeslandwirtschaftsministerin neben Privatleuten auch Landwirte kein Glyphosat mehr einsetzen dürfen, wenn keine Hecken oder andere Rückzugräume für Tiere vorhanden sind.

Dürfen wir uns jetzt freuen, dass unsere Winzer kein Gift mehr zwischen die Rebstöcke spritzen und diese unübersehbaren brauen Streifen toter Pflanzen in den Weinbergen endlich ein Ende haben? Rückzugsräume für Tiere sind ja in unserer Weinberglandschaft nicht allzu viele vorhanden. Steillagen wie an der Mosel haben wir auch nicht. Allso doch ein Ende der Glyphosatspritzerei?

Die Kreistagsfraktion von Bündnis90/Die Grünen hofft und appeliert an alle Winzer, die noch keinen Biowein erzeugen oder in der Umstellung sind, dass jetzt auf dieses Gift verzichtet wird. Für unsere Region ist Umweltschutz ein wichtiges Thema.

Ein Weinberg 2017 bei Bad Bergzabern mit Glyphosat zwischen den Rebstöcken.

In Deutschland erleben wir zur Zeit einen massiven Rückgang von Insekten und damit auch ein Verschwinden von Vögeln. In den letzten 30 Jahren wurde ein Rückgang der Vögel von 57% festgestellt. Das Insekten- und Vogelsterben steht in direktem Zusammenhang mit dem Einsatz von Herbiziden und Insektiziden in der intensiven und industrialisierten Landwirtschaft. Dies räumte auch die Bundesregierung im April 2017 auf eine Anfrage der Grünen ein. Es bestehe dringender Handlungsbedarf so die Bundesregierung.

Wir fordern daher alle Landwirte und Winzer auf, so bald wie möglich auf Herbizide und Insektizide zu verzichten. Kein Glyphosat einzusetzen könnte der erste Schritt sein.

Für die Fraktion, U. Teichmann    am 19.04.2018