Presseinformation: Neue Schulordnung für den inklusiven Unterricht

In Rheinland-Pfalz fehlen Förderlehrerinnen und Förderlehrer, leider keine neue Erkenntnis. Viele davon gehen in absehbarer Zeit in Pension und auch diese Stellen müssen zum schon bestehenden Defizit ersetzt werden. Erschwerend kommt hinzu, dass Förder- u. Beratungszentren eingerichtet werden, die auch mit Förderlehrerinnen und Förderlehrer ausgestattet werden müssen, dort wird kein Unterricht erteilt.

Der Kreisverband von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN kritisiert, dass nun bis zur 2. Klasse alle Kinder, auch Kinder mit Förderbedarf, gemeinsam in den Grundschulen unterrichtet werden sollen. Schulische Defizite von Kindern müssten dann durch Integrationshilfen geleitet werden, die von öffentlichen Trägern zu bezahlen sind.

Für den Kreisverband von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN ist dies keine Inklusion, sondern eine Mangelverwaltung. Unsere Grundschulen im Kreis unterrichten bereits heute viele Kinder mit Förderbedarf, ohne eine angemessene Versorgung mit Personal. Die Betreuung einzelner Schülerinnen und Schüler im großen Klassenverband ist die Regel.

Die Schulstruktur in Rheinland-Pfalz besteht immer noch aus einem dreigliedrigen Schulsystem, das noch aus der Weimarer Zeit stammt. Die Reform zum Schuljahr 2010/11 mit Einführung der Realschule plus hat daran nichts geändert. Die Hauptschule lebt nun unter anderem Namen weiter und für die Schülerinnen und Schüler gibt es u.a. kein freiwilliges 10. Schuljahr mehr. Der Aufstieg in den Realschulzweig ist eher selten.

BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN fordern ein gemeinsames Lernen bis zur 10. Klasse. Nur ein integratives System kann den unterschiedlichen Begabungen gerecht werden.
Leider wird in Rheinland-Pfalz immer noch am alt hergebrachten System „gebastelt“ ohne den Mut zu einer Schulstrukturreform zu haben, die ihren Namen verdient. Dies kann auch nur gelingen, wenn von Anbeginn an für ausreichend Personal sowie Räumlichkeiten gesorgt ist.

Für den Kreisverband, Peter Kallusek