Offener Brief an den Präsidenten der SGD-SÜD

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Kopf,

Michelin möchte weitere Hallen in Flachbauweise in das Naturschutzgebiet zwischen Bornheim und Offenbach bauen. Das Reifenlager soll erweitert werden und die kostengünstigste Variante sind eben die geplanten Flachbauten. Nach Informationen der Kreistagsfraktion Bündnis90/Die Grünen fällt die Planung der Firma Michelin in fachlichen Belangen unter EU-Recht und damit in die Zuständigkeit Ihrer Behörde.

Die Gemeinde Bornheim muss sich bei ihrer Planung an den Regionalplan halten. Das bedeutet, dass für derartige Baumaßnahmen der Flächennutzungsplan geändert werden muss. Bündnis90/Die Grünen appellieren an den Verbandsgemeinderat Offenbach, einer solchen Änderung auf keinen Fall zuzustimmen.

Es gäbe ja auch Alternativen: Wie schon früher berichtet, hat Michelin auch die Möglichkeit, ein weiteres Hochregallager zu errichten. Dieses kostet natürlich mehr Geld, wäre aber wegweisend für zukünftige Planungen.

Laut Ihrer SGD-SÜD ist der Flächenverbrauch in Deutschland mit knapp 100 Hektar pro Tag – das entspricht 140 Fußballfeldern – zu hoch. Wir möchten Ihre SGD beim Wort nehmen. Hier kann die Regionalplanung zeigen, welche Bedeutung Naturschutz hat.

Bündnis90/Die Grünen fordern Sie und den Leiter der Oberen Naturschutzbehörde, Herrn Duffert auf, sich gegen eine solche Planung auszusprechen. Das Naturschutzgebiet ist ein kombiniertes FFH-/Vogelschutzgebiet, welches von Germersheim bis Landau geht. Dazu gehört die so genannte „Germersheimer Düne“ und der Bellheimer Wald mit Queichtal. Würde die Erweiterung genehmigt werden, gäbe es ein Zusammenwachsen der Gewerbegebiete Bornheim und Offenbach. Dies käme einer Teilzerstörung des geschützten FFH-Gebietes gleich.

Bündnis90/Die Grünen werden sich am 29.3. in ihrer Hauptversammlung ausführlich mit dem Thema und mit kompetenten Referenten beschäftigen. Sie sind dazu herzlich eingeladen.“

Vielen Dank , U. Teichmann, Fraktionsvorsitzender im Kreistag